Pressesammlung zu der Idee der Ehrenamtskarte

Veröffentlicht am 06.01.2011 in Service
 

Hier sind die Reaktionen der lokalen Presse zu dem ersten Antrag der Fraktion versammelt:

Die erste Reaktion stammt aus dem Westerwälder Leben und ist hier im Original einzusehen:

Der Kommentar

Bleibt also nur Respekt und Ehre

Ehre, wem Ehre gebührt. Insbesondere den vielen ehrenamtlich Tätigen, ohne die das Leben in unseren Gemeinden, Vereinen und Organisationen kaum denkbar wäre. Natürlich tun sie dies freiwillig, aus Spaß und aus Ideologie. Aber mal Hand aufs Herz: Tut Anerkennung uns nicht allen gut?! Und wenn es nur ein Schulterklopfen oder ein kurzes „Dankeschön“ ist. Oder vielleicht eine entsprechende Ehrenamts karte, wie von der SPD gefordert.
Die aber wird es nun zunächst einmal nicht geben. Von „zu bürokratisch“ und „geldwerten Vorteilen“ war da die Rede, und aus Reihen der CDU hieß es gar, man käme sich „blöd und beschämt vor, mit einer Ehrenamtskarte Rabatt zu bekommen“. Es scheint, als seien die Ehrenamtlichen in der VG Montabaur aus Sicht einiger Ratsmitglieder noch nicht angekommen im Zeitalter von PaybackKarten und Treuepunkten an der Supermarktkasse. Dabei war der Vorschlag der SPD – zumindest aus meiner Sicht – zeitgemäß und sinnvoll, wenn auch vielleicht noch nicht ganz ausgereift. Doch statt die Idee gemeinsam im Kreise aller Fraktionen weiter voranzutreiben, wurde sie mehrheitlich abgeschmettert.
Den Ehrenamtlichen in der VG bleibt damit auch künftig nur der Respekt und die Ehre, die ihnen laut Bürgermeister Schaaf sowieso wichtiger sind als geldwerte Vorteile. Ist also abzuwarten, ob die 25 Damen und Herren, die gegen die Einführung der Ehrenamtskarte gestimmt haben, fortan auf ihr Sitzungsgeld verzichten. Immerhin sind sie in ihrer Funktion als Ratsmitglied ehrenamtlich tätig…

Holger Pöritzsch in: „Westerwälder Leben“ vom 26.03.2010, S. 4.

Die zweite Reaktion stammt aus dem regionalen Internetportal
"a propos":

SPD fordert Ehrenamtskarte für Verbandsgemeinde

Montabaur. Die SPD–Fraktion im Rat der Verbandsgemeinde (VG) Montabaur spricht sich für die Einführung einer „Karte für das Ehrenamt“ aus. Ein entsprechender Antrag der Fraktion wurde in der Sitzung im Dezember 2009 allerdings mit der CDU-Mehrheit im VG-Rat in den zuständigen Ausschuss verwiesen. Hintergrund: In den Ortsgemeinden werde das Ehrenamt bereits auf sehr unterschiedliche Art und Weise gewürdigt. Die CDU wolle erst einmal im Gespräch mit den Ortsbürgermeistern mögliche gemeinsame Voraussetzungen für eine Ehrenamtskarte klären. Außerdem solle abgewartet werden, wie die Landesregierung mit diesem Thema umgehe, zu dem die CDU-Fraktion im Landtag ebenfalls einen Antrag vorgelegt hat.

Die SPD im VG-Rat kritisiert diese Entscheidung und weist im Vorfeld der anstehenden Debatte in der nächsten Ratssitzung am Donnerstag, 19. März, 18 Uhr, darauf hin, dass der Ausweis allen Bürgern zugute kommen soll, die ehrenamtlich tätig sind. Die CDU-Fraktion, so die Kritik der Sozialdemokraten, habe Zweifel an dem Sinn dieser Form der Würdigung von Ehrenamtlichen geäußert. „ Diese Zögerlichkeit seitens der Konservativen irritiert, da auf Landesbene die CDU einen ganz ähnlichen Antrag gestellt hat“, so die SPD.

Die Sozialdemokraten möchten mit der Einführung einer solchen Karte, an die diverse Vergünstigungen geknüpft sein sollen, eine größere Öffentlichkeit für das Ehrenamt herstellen und ehrenamtlich tätige Menschen würdigen. Als Vergünstigungen wären Rabatte in öffentlichen Einrichtungen wie auch in kommerziellen Betrieben möglich.

Die SPD-Ratsfraktion hat nach eigenen Angaben inzwischen schon die Zusage mehrerer Geschäfte in Montabaur einholen können, ein solches Projekt zu unterstützen. Wie in anderen Kommunen auch, die die Ehrenamtskarte eingeführt haben, bleibe es dann den Geschäftsleuten selbst überlassen, wie sie den Rabatt für ehrenamtlich Tätige ausgestalten wollen. Dazu meint Jürgen Kronjäger, Fraktionsvorsitzender der SPD im Rat der VG Montabaur: „Wir können den Selbstständigen nicht vorschreiben wie die die Rabatte gestalten, freuen uns aber über jeden, der dieses Projekt unterstützt.“

Das Ehrenamt werde immer wieder als unverzichtbares Element des öffentlichen Lebens genannt, betont die SPD Montabaur. Nach ihrer Ansicht ist es „nun Zeit, auch danach zu handeln“. Dies fordert im Namen der Fraktion auch Jürgen Kronjäger: „Man muss den Ehrenamtlichen auch einen Dank aussprechen für ihre Tätigkeit. Und die Ehrenamtskarte soll ein Teil dieses Dankes sein.“ Daher werde seine Fraktion im Verbandsgemeinderat an ihrem Ziel festhalten, die ehrenamtlich tätigen Bürger öffentlich stärker zu würdigen. Die SPD hofft nun auf Unterstützung von Bürgerinnen und Bürgern und legt allen am Ehrenamt Interessierten nahe, zu der öffentlichen Sitzung des VG-Rates zu erscheinen.

8. März 2010 | Autor: Herbert A. Eberth